Projektleitung
HS-Prof. Mag. Dr. Elisabeth Windl (Pädagogische Hochschule Niederösterreich)
Weitere Beteiligte Personen / Institutionen
Dr. Lisa Stieger, MA. MEd. BEd (Pädagogische Hochschule Niederösterreich)
HS-Prof. Mag. Dr. Johannes Dammerer, BEd. (Pädagogische Hochschule Niederösterreich)
Kurzbeschreibung
Die Steigerung der Praxisquantität in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden stellt keinen Indikator für die Praktikumsqualität dar (Strong & Baron, 2004, Hascher, 2012, Gröschner, 2014, König & Rothland, 2018). Da den pädagogisch-praktischen Studien große Bedeutung bei der Kompetenzentwicklung der Studierenden zugeschrieben wird, ist es relevant aufzuzeigen, dass diese besser geschehen kann, wenn eine Passung der Erwartungen und Einstellungen der handelnden Personengruppen (Studierende, Mentor*innen, Praxisberater*innen) vorliegt. Bei einer Inkongruenz können Lerngelegenheiten durch Studierende nicht ausreichend genutzt werden.
Das Forschungsprojekt erhebt Erwartungen und Einstellungen und erkundet Unterschiede und Übereinstimmungen dieser.
Eine Vernetzung in diesem Kontext mit weiteren am Thema forschenden Personen ist uns ein großes Anliegen.
Schlagworte
Pädagogisch-praktische Studien, PädagogInnenbildung Neu, Primarstufe
Ausführliche Beschreibung
Von Seiten der Lehramtsstudierenden ist der Ruf nach „Mehr an Praxis“ bekannt. Themenrelevante Forschungen zeigen, dass eine quantitative Erhöhung alleine nicht zur Kompetenzsteigerung bei den Studierenden führt, sondern die Qualität der Praxisanteile eine entscheidende Komponente darstellt, insbesondere die systematische, reflexive und qualitativ hochwertige Begleitung der Praxisphasen (Brouwer, Korthagen, 2005; Hascher, 2012; Gröschner, Schmitt, Seidel, 2013).
Der Erfolg aller Maßnahmen hängt davon ab, wie alle an den Praktika beteiligten Akteur*innen die Lerngelegenheiten als solche erkennen, positiv bewerten und entsprechend nutzen. Dabei spielen die Einstellungen und Erwartungen der Studierenden, der Praxislehrpersonen und die Praxis begleitende Hochschullehrende eine bedeutende Rolle. Diese sind geprägt durch den Herkunftshabitus, in dem der Schüler- und Lehrerhabitus Teile (Hesper, 2018) davon bilden. Im Schülerhabitus sind bereits die beruflichen bzw. pädagogischen Orientierungen des Lehrerhabitus als „Schattenriss“ angelegt (Helsper 2018, S. 125). Dieser wird über die berufsbiographischen Phasen angeregt und verfestigt sich dann in der routinierten Berufstätigkeit. Inkongruente Passungsverhältnisse tragen daher ein Störungspotential in sich, dass sich auf die Einlassung der Studierenden auf den Lernprozess in den PPS auswirkt und die Kompetenzentwicklung negativ beeinflusst.
Im Gegensatz zu den bisherigen eher fragmentarischen Forschungen sollen im vorliegenden Forschungsprojekt Einstellungen und Erwartungen der an den PPS beteiligten Personengruppen an der PH NÖ erhoben, verglichen und damit die Ziele (c) und (d) umgesetzt werden.
Das Forschungsprojekt verfolgt folgende Ziele:
(a) Erhebung der Erwartungen und Einstellungen von an den PPS beteiligten Personengruppen (Studierende, Mentor*innen, Praxisberater*innen)
(b) Gegenüberstellung von Erwartungen und Einstellungen um eventuelle Diskrepanzen aufzuzeigen und die Problematik der Passung darzulegen
(c) Basierend auf (a) und (b) gegebenenfalls inhaltliche Adaptierungen der PPS im Lehramt Primarstufe anzuregen sowie der Aus- und Weiterbildung von Mentor*innen an der PH NÖ weiter zu entwickeln
(d) Weiterentwicklung der Professionalisierungsmaßnahmen für in der PPS Ausbildung tätige Hochschullehrende
Publikationen, Vorträge, Links
Dammerer, J., Stieger, L. & Windl, E. (In Druck). Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Rollenfindung von Mentor*innen – eine Herausforderung? In E. Windl, J. Dammerer & C. Wiesner (Hrsg), Mentoring als Möglichkeitsraum. Professionalisierung und Qualifizierung von Lehrpersonen. Wahrnehmen wie wir gestalten. Studienverlag