LWK – Lehrer*innenwissen zur Klassenführung

Projektleitung

Prof. Dr. Gerlinde Lenske (Leuphana Universität Lüneburg) für die Primarstufe
HProf. Dr. Elisabeth Seethaler (Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig) für die Sekundarstufe

Weitere beteiligte Personen / Institutionen

Prof. Dr. Bernadette Gold (Technische Universität Dortmund)
HProf. Dr. Georg Krammer (Pädagogische Hochschule Steiermark)

Kurzbeschreibung

Das Projekt verfolgt das Ziel, reliable und valide Instrumente zur Erfassung von deklarativem und konditional-prozeduralem Lehrerwissen zur Klassenführung zu entwerfen. Die grundsätzlich als Paper-Pencil-Tests konzipierten Instrumente (eine Online-Version ist trotzdem möglich), sollen als Kurz- und Langform einsatzfähig sein und werden in zwei Versionen (Primarstufe vs. Sekundarstufe) zur Verfügung stehen.

Schlagworte

Ausführliche Beschreibung

Eine gute Klassenführung ist eine notwendige Bedingung für den Lernerfolg der Schüler:innen (z.B. Stough & Montague, 2015; zsf. Helmke, 2015). Das Klassenführungswissen (KFW) einer Lehrkraft wiederum sagt die Klassenführungsgüte vorher (Lenske et al., 2017). KFW gilt als Facette des pädagogisch-psychologischen Wissens und wird in deklaratives, konditionales und prozedurales Wissen ausdifferenziert (Brophy, 1988; Seethaler & Lenske, 2022).

Lehr-/Lernarrangements der Lehrerbildung sollten den Erwerb dieser Wissensarten und folglich den Aufbau von Klassenführungskompetenzen ermöglichen und unterstützen (vgl. Frey et al., 2016). Wir haben für die Primar- und Sekundarstufe entsprechende Angebote konzipiert und umgesetzt (vgl. Seethaler et al., 2021a/b). Auch wenn im deutschsprachigen Raum Instrumente zur Beurteilung des Klassenführungshandelns (z.B. LDK, Mayr et al., 2018; EMU, Helmke, Schrader & Helmke, 2012) zur Verfügung stehen, fehlen Instrumente, die das deklarative und konditional-prozedurale KFW detailliert und unter Berücksichtigung verschiedener Facetten erfassen.

Diese Lücke greifen wir auf und verfolgen das Ziel, reliable, valide und änderungssensitive Instrumente zur Erfassung von deklarativem und konditional-prozeduralem KFW zu entwickeln. Inhaltlich wird während der Testentwicklung darauf geachtet, die 24 Handlungsstrategien des Linzer Konzepts der Klassenführung (Lenske & Mayr, 2015) abzubilden und das konditional-prozedurale stärker als das deklarative Wissen zu berücksichtigen. Die konzipierten Tests sollen als Kurz- und Langform in den Versionen Primar- bzw. Sekundarstufe zur Verfügung stehen, um sie für einen breiten Anwendungskontext nutzbar zu machen. Aufbauend auf eine ursprüngliche Testversion zur Erfassung des KFW für die Primarstufe, die einem Validierungsprozess unterzogen wurde (Lenske, Seethaler & Krammer, in Vorb.), wird die Version für die Primarstufe mit der Methode des kognitiven Pretesting (Beatty & Willis, 2007) adaptiert und eine neue Version für die Sekundarstufe konzipiert. Mit Hilfe der Methode des Lauten Denkens (Deffner, 1984) werden mit Lehramtsstudierenden der Primar- und Sekundarstufe (N=55) strukturierte Leitfadeninterviews geführt und mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) ausgewertet (Seethaler & Lenske, 2022). Nach dem Vergleich der qualitativen Daten mit den statistischen Kennwerten zur Itemgüte aus den quantitativen Analysen (N=630) werden Expert:innen zur Generierung adaptierter und neuer Items eingebunden. Nach Validierung der daraus entstandenen Langversionen für die Primar- bzw. Sekundarstufe werden Kurzversionen erstellt und erneut überprüft.

Publikationen, Vorträge, Links

  • Seethaler, E. & Lenske, G. (2022). Lehrerwissen zur Klassenführung. In Rektorat der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig (Hrsg.), Forschungsbericht der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig 2022. ph.research (S. 39-43). Salzburg: Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig.

Kontakt

elisabeth.seethaler@phsalzburg.at
gerlinde.lenske@leuphana.de
bernadette.gold@tu-dortmund.de
georg.krammer@phst.at