LASTIK – Lehramt studieren in Kärnten

Projektleitung

Johannes Mayr (Universität Klagenfurt)
Florian H. Müller (Universität Klagenfurt)
Almut E. Thomas (Pädagogische Hochschule Kärnten)

Weitere beteiligte Personen / Institutionen

Anna Bock (Mittelschule St. Andrä Graz)

Kurzbeschreibung

Vergleich der Lehramtsstudierenden der Sekundarstufe, die im alten bzw. im neuen System der Lehrerbildung rekrutiert wurden bzw. werden, hinsichtlich ihrer motivationalen und kognitiven Eingangsvoraussetzungen

Schlagworte

Ausführliche beschreibung

Bis 2013 war es auf zwei Wegen möglich, Sekundarstufen-Lehrer*in für ein allgemeinbildendes Fach zu werden: Man konnte über ein Studium an der Pädagogische Hochschule Pflichtschullehrer*in werden oder über ein Universitätsstudium Lehrer*in an einer mittleren oder höheren Schule. Seither gibt es nur mehr einen Weg, und zwar über die „Pädagog*innenbildung NEU“. Diese wird von Hochschulen und Universitäten gemeinsam gestaltet und erlaubt das Unterrichten an allen Schularten der Sekundarstufe.

In einer im Bundesland Kärnten durchgeführten Erhebung an den Studienanfänger*innen der Jahre 2011 bis 2013 bzw. 2015 bis 2019 wurde untersucht, inwiefern die drei Ausbildungswege unterschiedliche Studierende attrahier(t)en. Es zeigt sich, dass die Hochschule vor allem pädagogisch orientierte Personen anzog, die ein kurzes, praxisnahes Studium wünschten, die Universität dagegen bevorzugt fachlich interessierte, zu einem längeren, akademisch ausgerichtetem Studium bereite Personen. Die Pädagog*innenbildung NEU scheint im Vergleich zum alten System tendenziell Personen zu rekrutieren, die kognitiv leistungsfähiger, von ihren pädagogischen Fähigkeiten überzeugter und stärker durch die Absicht motiviert sind, einen sozialen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Insgesamt betrachtet sind diese Unterschiede allerdings gering. Deutlich nachgelassen hat jedoch die Bereitschaft, sich später als Lehrer*in an einer Mittelschule zu bewerben; höhere Schulen werden klar bevorzugt.

Aus Teilstichproben liegen auch im Längsschnitt erhobene Daten zur Entwicklung der Motive und Kompetenzen im Verlauf des Studiums und zu den im Studium vorgefundenen Lerngelegenheiten vor. Die Analyse dieser Daten steht derzeit noch aus. Da die Erhebungen teilweise in Kooperation mit den österreichweiten Projekten TESAT und Erfolg im Lehramt sowie den internationalen Projekten CCT und EMW erfolgten, eröffnet sich die Möglichkeit der überregionalen bzw. länderübergreifenden Interpretation der Befunde.

Publikationen, Vorträge, Links

  • CCT – Career Counselling for Teachers (www.cct-austria.at; www.cct-germany.de; www.cct-switzerland.ch)
  • EMW – Entwicklung von Motivation und Wissen in der Lehrerbildung (https://www.hf.uni-koeln.de/35034)
  • Erfolg im Lehramt
  • Mayr, J., Bock, A., Müller, F. H. & Thomas, A. E. (2021). Drei Wege zum Lehramt. Befunde zu den Studierenden eines Sekundarstufen-Lehramts an der Pädagogischen Hochschule, an der Universität und in der PädagogInnenbildung NEU. In F. Eder & G. Hörl (Hrsg.), Die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer. Herkunft, Persönlichkeitsmerkmale und Passung zum Beruf (S. 237–270). Wiesbaden: Springer.
  • TESAT – Teacher Student Assessment Austria

Kontakt

Johannes.Mayr@aau.at